(Zeitgenössische) Leser von Panegyrik für Kaiser Maximilian I.
Wenn Verfasser von Panegyrik für Maximilian als Idealbild Augustus, der mit Vergil – so die Vita – über die Aeneis korrespondierte und dem Vortrag des Dichters lauschte, vor Augen hatten, so wurden sie bald von der Realität eingeholt: Der als neuer Augustus Gepriesene fand kaum Zeit zum Anhören von Reden in zeremoniellem Rahmen, auch in Widmungen an Funktionsträger in seinem Umfeld sieht man sich veranlasst zu betonen, dass dem Empfänger zwar nicht Bildung und Kunstsinn, wohl aber die Muße zur Lektüre fehlen werde.
Ausgehend von der oft gestellten Frage nach der Wahrnehmung neulateinischer Panegyrik will READING MAXIMILIAN (in erster Linie) zeitgenössischen Lesern nachgehen und zum Teil überraschende Rezeptionsspuren präsentieren: von handschriftlichen Marginalien in Drucken über Exzerpte bis zu Imitationen und Kommentaren; auch Zeugnisse für den Eindruck, den ein mündlicher Vortrag hinterließ, sollen berücksichtigt werden.
- Maximilians größter Sieg aus lokaler Perspektive
- Fortuna hört zu!
- Hommage an den Editor
- Maximilian (?) zitiert Vergil
- Unpassend für Epik?
- Networks of Reception – Contemporary Readers of Encomiastic Poetry
Gastbeiträge (deutsch oder englisch, max. 2000 Wörter, geklärte Bildrechte) sind willkommen, per email an: elisabeth.klecker@univie.ac.at.
Gilg Sesselschreiber, Kunigunde von Österreich. Innsbruck, Hofkirche (Foto Elisabeth Klecker 2009)